im Kathmandu - Tal
Besichtigung von Bhaktapur

Das zweite Ziel unserer kleinen Rundfahrt war Bhaktapur. Unser Weg führte uns auf unbefestigten Straßen durch das Kathmandu-Tal. Es war eine sehr interessante Fahrt. Man konnte auf engstem Raum Arm und Reich zusammen sehen.
Bhaktapur (Bhadgaun) liegt östlich von Kathmandu, etwas abseits von der Haupthandelsstraße zwischen Indien und Tibet. Dies ist wohl ein Grund, warum Bhaktapur im wesentlichen hinduistisch geblieben ist. Der Haupterwerbzweig ist die Landwirtschaft. Als wir in Bhaktapur ankamen bot sich ein überraschendes Bild. Auf beiden Seiten des Weges zum Tempelkomplex "Changu Narrayn" wurde Getreide getrocknet. Ich denke es war hauptsächlich Weizen.

Bhaktapur wurde im 9. Jh. als "Stadt der Gläubigen" gegründet. Innerhalb von 300 Jahren brachte sie ganz Nepal unter ihre Herrschaft und bis 1482 regierte Bhaktapur das Tal. Ein Wahrzeichen der Stadt sind bis heute noch die stämmigen Ringer, die die Tempeleingänge bewachen.

Wir schauten uns den Durber Square und den Dattatraya Square an.

Auf unserem Weg zum Eingang mussten wir einer Schulkasse den Vorrang lassen. An der Kasse bezahlten wir unseren Eintritt und studierten den Lageplan, um sich besser orientieren zu können, wohin uns Dawa führt.

Hinter dem "Goldenem Tor" befindet sich der Taleju Chowk und Königspalast; allerdings durften wir den Tempelkomplex nicht betreten, da wir keine Hindus sind

Der jetzige Palast stammt aus dem 18 Jh. und wurde nach 1934 renoviert und etwas kleiner wieder aufgebaut. Das Goldene Tor ist ein Meisterwerk der nepalischen Handwerkskunst, ist aus vergoldetem Kupfer und beherbergt eine Vielzahl an Formen und Figuren (z. B. die zehnarmige, vierköpfige Taleju, Schutzgöttin der Mallas). Ein Stück weiter auf dem Platz, hinter der Glocke, erhebt sich der Cyasilin Mandap (Pavillon der acht Ecken) Er wurde beim Erdbeben 1934 völlig zerstört. Eine Tafel verriet uns, dass 1987 Helmut Kohl die Zusage zum Wiederaufbau als Staatsgeschenk an das nepalische Volk überbrachte. 1990 wurde die exakte Kopie des aus dem 18. Jh. stammenden Mandap errichtet. Das Werk ist noch nicht ganz fertig und so konnten wir einigen Holzschnitzern bei der Arbeit zusehen.

Vom Durbar Square gingen wir weiter zum Taumadhi Tol - ein belebte Platz. Hier steht Nepals größte Pagode, der fünf-stöckige Nyatapola-Tempel. Er wurde 1702 fertig gestellt und ist nur für Priester zugänglich. Die Treppe sticht durch die fünf paarweise aufgestellten Tempelwächter hervor (Malla-Ringer, Elefanten, Löwen, Greife und zwei bedeutende Göttinnen)

Bevor wir weiter zum Dattatraya Square gingen führte uns Dawa ins Sunny Restaurant zum Mittagessen. Auch hier schmeckte es - nach Nevari-Art - allen gut.

Auf dem Weg zum Dattatraya Square (Tachappal Tol), entlang Bhaktapurs Hauptstraße, konnten wir schon einige meisterliche Holzarbeiten an Gebäuden bewundern. Auf dem Platz befinden sich zwei noch ältere Tempel als auf dem Taumadhi Tol. Berühmt wurde dieser Platz jedoch vor allem durch das Pfauenfenster am Pujari Math und einem Museum mit herrlichen Holzschnitzereien. (Eine Kopie des Pfauenfensters kann man übrigens im Erzgebirge in der Dietz-Ausstellung bewundern.)

Voll von berauschenden Eindrücken setzten wir ca. 15.30 Uhr unsere Ausfahrt fort. Nächster Anlaufpunkt war Boudha.